Ein Aufstelldach verwandelt deinen Camper in ein echtes Raumwunder: Tagsüber kompakt und wendig unterwegs, abends mit wenigen Handgriffen zum großzügigen Schlafplatz mit Panorama-Ausblick. Ob für spontane Wochenendtrips, längere Roadtrips oder als zusätzlicher Schlafplatz für die Familie – ein nachgerüstetes Aufstelldach bietet Flexibilität und Komfort. Doch bevor du dich für den Einbau entscheidest, gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten. In diesem Beitrag erfährst du alles Wissenswerte rund um das Nachrüsten eines Aufstelldachs.
Hochdach, Aufstelldach, Dachzelt: Pro und Contra
Bevor du dich für ein Aufstelldach entscheidest, lohnt sich ein Vergleich mit anderen Optionen wie Hochdach und Dachzelt. Jede Variante hat ihre eigenen Vor- und Nachteile:
Aufstelldach |
Hochdach |
Dachzelt |
|
Stehhöhe innen |
abhängig von der Modell/Öffnung, bei vielen Modellen ja, bei anderen nur im Bereich einer kleinen Luke |
Ja, dauerhaft |
Nein |
Fahrdynamik |
sehr gute Aerodynamik, kaum nennenswerter Mehrverbrauch |
Immer höher, deutlich mehr Luftwiderstand |
deutlich höherer Verbrauch |
Alltagstauglichkeit |
Dach bleibt flach im Alltag, unter 2 m Höhe bei VW Bussen u.ä. Modellen |
Dauerhaft höher |
Deutlich höher, wenn montiert, aber auch flexibel, da abbaubar |
Schlafplatz |
Fest verbaut, leicht erreichbar vom Innenraum |
Fest verbaut, schnell erreichbar |
muss jeden Tag neu auf- und abgebaut |
Gewicht |
leicht |
Schwerer durch feste Konstruktion |
leicht, keine Umbauten nötig (modellabhängig) |
Anpassungsfähigkeit |
Oft mit Dachträger/Solar kombinierbar |
Dachträger oft schwerer montierbar |
Leicht demontierbar und flexibel |
Schutz vor Wetter |
Gute Belüftung, dicht bei Regen |
Bester Schutz, ganzjährig nutzbar, beste Isolierung bei Kälte |
Bei starkem Regen ggf. wenig komfortabel, teilweise nicht nutzbar |
Kosten/Nachrüstung |
Investion im Vergleich im mittleren Preissegment |
kostenintensivste Variante, wenn das Hochdach nachgerüstet wird und nicht von Vornherein vorhanden ist |
Preisgünstigste Variante |
Sicherheit |
hohe Sicherheit, Zustieg nur von innen möglich |
höchste Sicherheit, fest und nur von innen erreichbar |
weniger Sicherheit: Zustieg/Eingriff von außen möglich, Zelt muss erst zusammengebaut werden, wenn die Situation entsteht, den Stellplatz schnell verlassen zu wollen |
Wir finden – wenn du nicht ohnehin ein Fahrzeug mit Hochdach hast – dass das Aufstelldach immer die beste, sprich komfortabelste und sicherste Option ist. Dachzelte mögen zwar auf den ersten Blick praktisch und flexibel erscheinen, werden aber schnell unkomfortabel, sobald man in den Regen oder starken Wind kommt. Für unsere alleinreisende Mitarbeiterin ist es darüber hinaus der Sicherheitsaspekt, weshalb für sie kein Dachzelt (mehr) infrage kommt.
Nässe im Aufstelldach: Wie viel Regen kann ein Aufstelldach ab?
Ein Aufstelldach ist grundsätzlich dafür ausgelegt, auch stärkere Regenfälle zuverlässig abzuhalten. Moderne Modelle wie die von SCA verfügen über speziell beschichtete Zeltstoffe, die wasserabweisend sind, keine Wassersäcke bilden und so auch bei Dauerregen dicht bleiben. Wichtig ist dabei, dass der Zeltstoff regelmäßig imprägniert wird, um die wasserabweisende Wirkung dauerhaft zu erhalten. Trotzdem sollte bei extremem Regen oder extrem starkem Wind das Dach besser geschlossen werden, um Schäden am Material zu verhindern. Wenn das Dach im nassen Zustand geschlossen wurde, sollte man es möglichst bald wieder öffnen und vollständig trocknen lassen, um Schimmelbildung und unangenehme Gerüche zu vermeiden. Insgesamt gilt: Bei normalem bis starkem Regen hält ein Aufstelldach dicht, solange es in gutem Zustand ist und gut gepflegt wird.
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Im hohen Norden und im Winter: Isolierungen und Heizlösungen für Aufstelldächer
Für das Schlafen im Aufstelldach während der kalten Jahreszeit gibt es verschiedene Lösungen, die den Komfort deutlich erhöhen. Die einfachste Möglichkeit ist der Einsatz von Innenisolierungen oder Thermohauben, die wie eine zweite Haut im Dachzelt wirken und den Wärmeverlust verringern. Diese Isolierungen bestehen meist aus mehrlagigen Materialien, die Kältebrücken minimieren und so für ein angenehmes Schlafklima sorgen. Außerdem sind sie schnell montiert und lassen sich bei Nichtgebrauch platzsparend verstauen. In Kombination mit einer Standheizung oder einem Heizlüfter lässt sich das Aufstelldach auch bei winterlichen Temperaturen nutzen. Besonders beliebt ist die Kombination mit einer Dieselheizung, die unabhängig vom Motor arbeitet und das gesamte Fahrzeug, inklusive Aufstelldach, zuverlässig aufheizt. Mit diesen beiden Maßnahmen wird das Aufstelldach auch in nördlichen Regionen oder im Winter zum gemütlichen Schlafplatz.
Mit Kindern und Haustieren unterwegs: So schützt du sie vor dem Runterfallen
Kinder und Haustiere im Aufstelldach sind ein besonderes Thema, das so manche Eltern schon um den Schlaf gebracht hat. Eine sehr effektive Lösung sind kleinmaschige Sicherheitsnetze, die am Aufgang befestigt werden und verhindern, dass kleine Abenteurer nachts versehentlich herausrollen. Diese Netze sind robust, leicht zu montieren und lassen sich tagsüber unkompliziert entfernen oder verstauen. Achte nur darauf, dass die Maschen kleiner sind als Hände, Füßchen und Pfoten, damit keine Unfälle passieren. Für zusätzliche Sicherheit kann man – zumindest für Kinder – auch einen speziellen Schlafsack verwenden, der über seitliche Befestigungen oder eine Art “Nest”-Funktion verfügt. Mit diesen einfachen Vorsichtsmaßnahmen wird das Schlafen im Aufstelldach wieder für alle sicher und entspannt.
Aufstelldach nachrüsten und trotzdem eine Solaranlage/Dachträger auf dem Dach: Geht das?
Aufstelldach mit Dachträger nachrüsten
Viele Aufstelldächer – darunter auch unsere Favoriten von SCA – lassen sich mit Dachträgern kombinieren, allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Am wichtigsten ist, dass die Dachlast nicht überschritten wird. Bei den meisten Aufstelldächern liegt diese bei ca. 35 kg . Damit eignet sich der Dachträger vor allem für leichte Gegenstände wie Surfboards, Kajaks oder Skier. Wichtig ist, dass die Halterungen für den Dachträger explizit für das jeweilige Aufstelldachmodell zugelassen sind, um Schäden an der Dachkonstruktion zu vermeiden. Bei vielen Campern werden deshalb spezielle Trägersysteme angeboten, die sich direkt auf die vorgesehenen Aufnahmepunkte montieren lassen. Eine fachgerechte Montage ist hier besonders wichtig, um Undichtigkeiten und Beschädigungen des Dachs zu verhindern. Mit der richtigen Vorbereitung und Auswahl kann ein Dachträger also auch in Kombination mit einem Aufstelldach eine wertvolle Ergänzung sein.
Aufstelldach mit Solaranlage nachrüsten
Wo ein Dachträger Platz findet, hat natürlich auch eine Solaranlage Platz. Dabei solltest du aber beachten, dass nicht jedes Aufstelldach automatisch für Solarmodule geeignet ist. Flexible Solarmodule bieten hier eine gute Lösung, da sie sich der Dachform anpassen und weniger Platz beanspruchen als starre Module. Wichtig ist dabei, dass die Solaranlage so montiert wird, dass sie das Öffnen und Schließen des Aufstelldachs nicht behindert – ganz besonders die Kabel, die in den Innenraum führen, müssen flexibel und lang genug sein. Auch die zusätzliche Dachlast muss im Blick behalten werden: Zwar sind flexible Module leicht, trotzdem darf die maximale Dachlast nicht überschritten werden. Eine fachgerechte Montage ist dabei entscheidend, um Schäden am Dach oder Undichtigkeiten zu vermeiden. Mit guter Planung und professioneller Umsetzung lassen sich beide Systeme perfekt kombinieren und erweitern die Unabhängigkeit deines Campers.
Durchfahrtshöhe: Um so viel höher wird dein Camper, wenn du ein Aufstelldach nachrüstest
Die Erhöhung der Fahrzeughöhe durch ein nachgerüstetes Aufstelldach beträgt in der Regel etwa 6 bis 10 cm, je nach Modell und Fahrzeug. Bei einem VW T5, der ohne Dach etwa 1,95 m hoch ist, bleibt man mit vielen Aufstelldächern von SCA – beispielsweise dem SCA 194 – knapp unter der kritischen 2-Meter-Marke. Das ist besonders praktisch, da so die Einfahrt in die meisten Tiefgaragen und Parkhäuser weiterhin problemlos möglich bleibt. Wichtig ist allerdings, dass du vorab die exakte Höhe nach dem Einbau ermittelst, nur um wirklich sicher zu gehen, da auch Faktoren wie Reifenhöhe oder Fahrwerksanpassungen eine Rolle spielen können. Gerade wenn du viel in Städten oder Gegenden mit vielen beschränkten Parkplätzen (wie z.B. in Portugal) unterwegs bist, ist diese niedrige Bauhöhe ein echter Vorteil. So bleibt die Alltagstauglichkeit erhalten, ohne dass du auf den Komfort eines Aufstelldachs verzichten musst. Insgesamt lässt sich also sagen: Mit sorgfältiger Auswahl und fachgerechtem Einbau bleibt dein Camper meist unter 2 m und damit richtig vielseitig.
Fazit
Ein nachgerüstetes Aufstelldach bietet zahlreiche Vorteile: zusätzlichen Schlafplatz, Stehhöhe, mehr Stau- bzw- Wohnraum, ein angenehmeres Raumgefühl und Flexibilität beim Reisen, da die Fahrzeughöhe in vielen Fällen unterhalb der magischen 2-Meter-Marke bleibt. Mit der richtigen Pflege und Ausstattung ist es auch bei Regen und kälteren Temperaturen komfortabel nutzbar. Vor dem Einbau sollten jedoch Aspekte wie Fahrzeughöhe, mögliche Zusatzlasten und Sicherheitsmaßnahmen bedacht werden. Mit einer sorgfältigen Planung und fachgerechten Umsetzung steht deinem nächsten Campingabenteuer mit Aufstelldach nichts mehr im Wege.