Die benötigte Wattzahl hängt stark vom eigenen Stromverbrauch ab. Wer nur Licht, USB-Geräte und kleinere Verbraucher nutzt, kommt oft schon mit 100–150 Watt aus. Für größere Verbraucher wie Kühlschrank, Laptop oder Heizungspumpe sollten es eher 200–400 Watt sein. Wenn du komplett autark reisen und auch mehrere Tage ohne Sonne auskommen willst, dann plan besser noch großzügiger. Am besten bereitest du eine Liste mit allen Geräten vor, die du betreiben möchtest, inklusive einer Info, in welchen Abständen und für wie lang du diese normalerweise benutzt. Anhand dieser können wir dann in einem persönlichen Beratungsgespräch eine detaillierte Empfehlung ableiten.

Grundsätzlich ja, aber nur mit einem starken Wechselrichter und ausreichend Batteriekapazität. Solche Geräte ziehen oft mehrere hundert bis über tausend Watt, was Solaranlagen allein selten in Echtzeit liefern können. Wichtig ist dabei auch eine entsprechend große Batterie (oder mehrere). Die Solaranlage lädt die Batterie, aus der dann kurzfristig hohe Leistungen gezogen werden können. Ohne passende Batterie und Wechselrichter geht das aber nicht.

Die Solaranlage lädt über einen Laderegler die Aufbaubatterie auf. Der Regler sorgt dafür, dass die Batterie optimal geladen wird und nicht überlädt. Tagsüber fließt der Solarstrom direkt in die Batterie, von dort aus versorgt er alle 12V-Verbraucher wie Licht, Wasserpumpe oder Kühlschrank. Mit einem Wechselrichter können auch Geräte mit einem 230V Anschluss betrieben werden. Diese Kombination macht dich unabhängig von externen Stromquellen, sofern die Anlage richtig dimensioniert ist.

Im Winter und bei bewölktem Himmel sinkt die Leistung von Solaranlagen deutlich, oft auf 10–30 % der Nennleistung. Wenn die Tage kurz und die Sonne schwach ist, können kleinere Anlagen nicht ausreichend nachladen. Wenn du also auch im Winter autark bleiben willst, brauchst du eine sehr großzügig ausgelegte Anlage mit entsprechend großer Batterie. Ein Ladebooster für die Lichtmaschine ist in diesem Fall auch unverzichtbar.

Solaranlagen sind grundsätzlich wartungsarm, aber ein paar Dinge solltest du im Blick behalten: Wichtig ist, dass du die Module sauber hältst, da Schmutz, Pollen und Staub die Leistung deutlich reduzieren können. Auch die Verkabelung und Befestigung sollte regelmäßig auf festen Sitz und Schäden kontrolliert werden, besonders nach langen Fahrten.

Viele CamperInnen rüsten Solaranlagen heute selbst nach, da es jede Menge YouTube-Anleitungen und Komplettsets gibt. Für komplexe Systeme und spätestens bei Integration eines 230V-Systems empfiehlt sich in jedem Fall ein Fachbetrieb – zum einen, da es zahlreiche gesetzliche Vorschriften (DIN- und VDE-Vorgaben) und technische Normen zu beachten gibt, zum anderen, um das Maximum an Effizienz und die nötige Sicherheit zu gewährleisten. Wie oft haben wir bereits undichte Dachdurchführungen und falsche Verkabelungen gesehen – oder sogar fehlende oder fehlerhaft integrierte Sicherungen! Eine nicht bestandene HU ist dann noch das kleinste Problem. Im Zweifels- und Schadensfall kann sogar der Versicherungsschutz erlöschen.