Hubstützen fürs Wohnmobil – wann sich der Einbau wirklich lohnt

Magda Lehnert |

Hubstützen zählen nicht gerade zu den günstigen Nachrüstungen fürs Wohnmobil, entsprechend häufig wirst du wahrscheinlich über ihre Sinnhaftigkeit in den verschiedenen Situationen des Wohnmobil-Alltags nachdenken. Da wir mit mehr als 2000 KundInnen natürlich ganz genau wissen, wie individuell das Reisen mit dem Wohnmobil ist, werden wir trotz unserer Begeisterung für die Hubstützen keine pauschale Empfehlung aussprechen. Stattdessen haben wir all die Situationen, in denen Hubstützen wirklich eine Bereicherung sind, in einer übersichtlichen Liste gesammelt, denn schließlich weißt du am allerbesten, ob und welche dieser Szenarien du selbst regelmäßig auf deinen Reisen erlebst. Außerdem findest du in diesem Artikel einen Vergleich der drei verschiedenen Hubstützen-Arten und liest, warum wir als Fachwerkstatt auf Hubstützen von AL-KO und E&P schwören!

 

8 gute Gründe für (hydraulische) Hubstützen am Wohnmobil

Nicht jeder Camping-Stil verlangt nach Hubstützen fürs Wohnmobil. Doch es gibt viele Situationen, in denen Hubstützen eine echte Bereicherung sein können. Welche hast du selbst schon erlebt?

1. Weniger Rangieren, mehr Urlaub

Natürlich gehört das Ausrichten des Wohnmobils mit Keilen irgendwie zum Vanlife dazu, doch wenn wir ehrlich sind: Spaß macht das nicht. Vor allem nicht bei Regen oder in der Dunkelheit und schon gar nicht, wenn man allein reist! Rechnet man mit zwei Mal täglich 10 Minuten bei einer dreiwöchigen Reise ergibt das ganze 7 Stunden, die du nur mit dem Ausrichten des Wohnmobils verbringst! Hydraulische Hubstützen erledigen den Job von allein in nur einer Minute pro Vorgang.

2. Millimetergenaue Nivellierung

Wer bisher mit Keilen nivelliert hat, kennt das Szenario bestimmt: Man glaubt, endlich gerade zu stehen, doch beim Kochen läuft das Bratfett dann doch auf eine Seite der Pfanne, das Duschwasser schwimmt mal wieder exakt auf der Seite, auf der kein Abfluss vorhanden ist oder man wacht nachts mal wieder aneinander gequetscht auf einer Seite des Bettes auf. Anders mit hydraulischen Hubstützen: Sie erlauben eine millimetergenaue Nivellierung – selbst bei weicheren Untergründen.

3. Mehr Freiheit bei der Standplatzwahl

Natürlich kann man mit Keilen jede Menge Unebenheiten ausgleichen, aber eben nicht alle – vor allem nicht, wenn der Untergrund nicht vollkommen fest ist. Davon zeugen auch die vielen Eintragungen bei Park4Night, in denen traumhafte Stellplätze leider aufgrund von Unebenheiten als ungeeignet erklärt werden. Mehr Flexibilität bieten in solchen Fällen Hubstützen, die auch dann noch in der Lage sind, eine Horizontale zu finden, wenn man im Gefälle auf losem Kies, Sand oder anderen weichen Böden steht.

4. Garantiert funktionierender Kühlschrank

Nicht nur Gaskühlschränke, sondern auch viele Absorberkühlschränke reagieren sensibel auf Schräglage – der Grund, weshalb WohnmobilbesitzerInnen ihr Gefährt auch tagsüber unabhängig vom Argument des Schlafkomforts immer wieder nivellieren müssen, wenn sie über längere Zeit parken wollen. Andernfalls fällt der Kühlschrank aus – in der kühlen Jahreszeit verschmerzbar, im Sommer aber tatsächlich schnell ein Problem.

5. Kein Sorge vor Bußgeld und Punkten

Wie schnell passiert es, dass das Wohnmobil überladen ist: Ein paar zusätzliche Einbauten, die E-Bikes am Heck, zwei volle Gastankflaschen, die Schränke voll und schon hat man die maximal zulässige Zuladung überschritten. Je nach Reiseland kann das ganz schön teuer werden, wenn nicht sogar die Weiterfahrt untersagt wird. Natürlich wissen erfahrene Wohnmobil-FahrerInnen, dass man deshalb vor der Reise eine öffentliche Fahrzeugwaage aufsucht. Ein Blick auf essmann.com zeigt jedoch schnell, dass je nach Wohnort die nächste Waage ein ganzes Stück entfernt sein kann. Abhilfe schafft dann die optionale Wiegefunktion der Hubstützen. Sie misst nicht nur das Gesamtgewicht, sondern auch das Gewicht je Achse, damit du deine Zuladung gleichmäßig und sicher verteilen kannst.

6. Hubstützen am Wohnmobil als zusätzlicher Wegfahr- und Diebstahlschutz

Hydraulische Hubstützen schützen das Wohnmobil zwar nicht vor Einbrüchen, aber immerhin davor, gleich im Ganzen gestohlen zu werden. Mit schleifenden Hubstützen kommt man nicht weit. Achtung aber: Viele manuelle und elektrische Modelle verfügen über einen Sicherheitsmechanismus, der auch das Anfahren mit Hubstützen ermöglicht. Solche Hubstützen fungieren dann natürlich nicht als Diebstahlschutz.

7. Mit Hubstützen im Notfall Reifen wechseln am Wohnmobil

Während sich ein platter Reifen an einem leichten PKW schnell austauschen lässt, ist der Austausch an einem schweren Wohnmobil schon deutlich aufwendiger. In solchen Fällen können Hubstützen zum Wagenheber umfunktioniert werden. Achtung aber: Das ist nur eine Lösung für den Notfall und laut Betriebsanleitung der meisten Modelle nicht vorgesehen.

8. Hubstützen als Retter in der Not

Vielleicht ist dir das auch schon einmal passiert: Du hast auf einer aufgeweichten Wiese geparkt und hast dich beim Losfahren tief in den Boden eingegraben. Während es im schlimmsten Fall in einer solchen Situation sogar ein Fahrzeug braucht, das als Abschlepper zu Hilfe eilt, kannst du dir mit Hubstützen ganz einfach selbst helfen, indem du dein Wohnmobil hochpumpst, um dann - wie üblich - Bretter oder ähnliche Hilfsmittel unter den Reifen zu platzieren.


Welche Hubstützen für welchen Zweck? Die 3 Arten Hubstützen im Vergleich

Manuelle Hubstützen

Die wohl am meisten verbaute Form der Hubstützen ist die manuelle. Wie der Name vermuten lässt, muss man bei dieser Form selbst aktiv werden. In den meisten Fällen befinden sich die beiden Stützen am Heck des Wohnmobils und werden dort mittels einer Kurbel in Position gebracht. Genau in diesen Eigenschaften verstecken sich auch die Nachteile der manuellen Hubstützen. Je nach Modell benötigt man mehr oder weniger Kraft, zudem müssen auf weichem Boden zusätzlich noch Steine oder Holzstücke untergelegt werden, damit die Stützen nicht absinken. Verdichtet sich der Boden mit der Zeit, muss immer händisch nachjustiert werden. Dem Mangel an Komfort steht jedoch ein erschwinglicher Preis gegenüber: Manuelle Hubstützen sind bereits für etwa 300 - 500 Euro erhältlich. 

Elektrische Hubstützen

Im Gegensatz zu manuellen Hubstützen stützen elektrische das Wohnmobil automatisch per Knopfdruck ab – ganz ohne anstrengendes Bücken und Kurbeln. Einmal ausgeklappt, kann jede Stütze einzeln angesteuert werden, um das Wohnmobil zu nivellieren. Versorgt werden die Systeme über den 12V Anschluss des Wohnmobils, worin auch ihr größter Nachteil liegt: Elektrische Hubstützen benötigen während des gesamten Nivelliervorgangs Strom, was sie je nach verbauter Elektrik eher ungeeignet macht, wenn man sich hauptsächlich autark bewegen möchte. Zudem sind die Motoren natürlich deutlich störanfälliger als ein gänzlich manuelles System oder das geschlossene pneumatische der hydraulischen Hubstützen. Je nach Anspruch wird außerdem häufiger die geringe Hubhöhe bemängelt, weshalb man die elektrischen Hubstützen im Notfall nicht als Wagenheber verwenden kann, obwohl die Verwendung als solcher eigentlich nahe liegt.

Hydraulische Hubstützen

Keine Hubstütze bietet so viel Komfort wie die hydraulische! Hydraulische Hubstützen nivellieren auch große und schwere Wohnmobile zuverlässig und millimetergenau in Rekordzeit – auch auf weichen Untergründen. Die Bedienung erfolgt wie bei den elektrischen auf Knopfdruck, alles weitere – auch die Nivellierung – erledigen sie von allein. Dabei sind hydraulische Hubstützen meist deutlich robuster und weniger störanfällig – auch und vor allem bei sehr kalten Temperaturen bis -30° C. Diese robuste Bauweise macht sie auch die erste Wahl für schwere Fahrzeuge. Bis zu 6000 kg Gesamtgewicht können sie stemmen. Zudem lassen sich hydraulische Hubstützen je nach Modell auch um eine Wiegefunktion erweitern und dank ihrer besonders hohen Hubhöhe ggf. zum Wagenheber umfunktionieren. Einziges Argument auf der Contra-Seite: Hydraulische Hubstützen sind mit Preisen um 5.000 Euro die teuersten im Bunde.

 

Die drei Arten Wohnmobil Hubstützen auf einen Blick


manuelle Hubstützen
(SAWIKO AREX Light II)

elektrische Hubstützen


hydraulische Hubstützen
(AL-KO HY4)

Bedienung

Handkurbel

Fernbedienung

Fernbedienung

Wiegefunktion

nein

nein

ja

Nutzung als Wagenheber

nein

nein

ja

Nutzung als Diebstahlschutz

nein

ja

ja

Maximalgewicht Fahrzeug

Tragfähigkeit 500 kg pro Stütze 

ca. 5000 kg

6000 kg

Gewicht

4,4 kg 

ca. 45 kg 

69 kg

Preis

ab 255,99 Euro ohne Einbau (2 Stützen)

2.400 - 4.000 Euro ohne Einbau (4 Stützen)

ab 5.395 Euro ohne Einbau (4 Stützen)

 

Unsere Empfehlung: Manuelle und hydraulische Hubstützen fürs Wohnmobil

Stellt man den vergleichsweise geringen Preisunterschied zwischen elektrischen und hydraulischen Hubstützen dem enormen Qualitätsunterschied zwischen beiden Systemen gegenüber, empfinden wir derzeit hydraulische als das eindeutig überlegene. Kommt eine solche Nachrüstung finanziell nicht infrage, sind unserer Meinung manuelle Hubstützen die vernünftigste Alternative. Auch wenn sie sich in puncto Komfort kaum mit hydraulischen Hubstützen messen können, so punkten sie durch Störunanfälligkeit und Langlebigkeit und erfüllen dabei dennoch ihren wichtigsten Zweck: Sie stabilisieren das Fahrzeug.

 

Warum Vamper AL-KO und E&P Hubstützen verbaut

Als Fachwerkstatt für Wohnmobile und Wohnwagen ist höchste Produktqualität nur die Mindestanforderung bei der Wahl unserer Partner. Darüber hinaus wollen wir uns immer auf schnelle Kommunikation, kurze Lieferzeiten und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen verlassen können – damit du nicht erst wochen- und monatelang auf deine Nachrüstung oder Reparatur warten musst. Aufgrund der Erfahrungsberichte hunderter KundInnen, die wir seit unserer Gründung 2020 gehört haben und intensiven Gesprächen mit den marktführenden Hubstützen-Herstellern, haben wir uns schließlich ganz bewusst für AL-KO und deren Tochterfirma E&P entschieden und agieren seit 2024 sogar als “AL-KO HY4 Premium-Partner”.

Hinzu kommt, dass die AL-KO und E&P Modelle gegenüber anderen Hubstützen einige entscheidende Vorteile bieten. Zum Beispiel ist beim Modell HY4 jede Stütze mit einer eigenen Pumpeinheit ausgestattet. Auf diese Weise kann die Pumpeinheit ganz nah an der Stütze montiert werden, ohne Bohrungen ins Fahrzeuginnere vornehmen zu müssen. Außerdem kommt die AL-KO HY4 im Gegensatz zu anderen Modellen ohne Ölwechsel aus und braucht dadurch auch keinerlei Wartung. E&P ergänzt den Markt darüber hinaus mit Hubstützen, die noch universeller an die verschiedenen Chassis angebunden werden können.

 

Fazit: Wann sich Hubstützen fürs Wohnmobil lohnen

Wir sind uns ziemlich sicher: Niemand, der einmal die Keile durch Hubstützen ersetzt hat, wird diese Nachrüstung ernsthaft bereuen (vorausgesetzt, man hat sich nicht für das falsche Modell entschieden). Hubstützen sind in jedem Fall eine riesige Bereicherung im Wohnmobil-Alltag – selbst dann, wenn es sich “nur” um manuelle Hubstützen handelt. Doch es gibt gute Gründe, weshalb auch immer mehr CamperInnen auf die hydraulische Premium-Variante umsteigen. Denken wir an unsere KundInnen, lohnt sich die Investition in hydraulische Hubstützen vor allem dann, wenn du

  • ein Fahrzeug von über 2.500 kg fährst
  • nicht nur auf Campingplätzen und in Wohnmobil-Häfen unterwegs bist
  • einen Kühlschrank an Bord hast
  • das Bücken und Kurbeln eine anstrengende Belastung im Camping-Alltag ist
  • dein Wohnmobil ständig unangenehm schwankt, wenn du dich darin bewegst
  • vielleicht einfach Freude an Komfort-Gadgets hast und deine Campingreisen einen wichtigen Stellenwert in deinem Leben haben.

Solltest du unsere Begeisterung inzwischen teilen, findest du auf unseren Produktseiten detaillierte Infos zur manuellen Hubstütze SAWIKO AREX Light II und zu unserem Bestseller, den hydraulischen Hubstützen AL-KO HY4.


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