Alarmanlagen für Wohnmobil und Camper – sinnvoll oder nicht?

Magda Lehnert |

Lenksäulensperre, Zusatzschlösser, Mini-Tresor, Alarmanlagen… Es gibt viele Möglichkeiten, das Fahrzeug zu schützen, doch meist fällt die Wahl schwer, auch weil die Maßnahmen nicht zu den günstigsten Nachrüstungen zählen. Dann stellt sich die Frage: Will man das Fahrzeug selbst vor Diebstahl schützen, die Wertsachen, die sich darin befinden oder sich selbst, wenn man sich nachts im Fahrzeug befindet? Weil niemand diese Entscheidung wirklich gern trifft, wird mit dem Vanlife-Trend die Nachfrage nach der Allround-Lösung – Alarmanlagen – immer größer. Doch was können heutige Alarmanlagen, auf welche Funktionen solltest du beim Kauf unbedingt achten und schützen sie wirklich so, wie man es sich erhofft?

Status Quo: Wohnmobildiebstähle in Europa – Zahlen ohne Panikmache

Die Zahl der Wohnmobildiebstähle in Europa ist in den letzten Jahren gestiegen. In Deutschland wurden 2023 laut Bundeskriminalamt 469 Wohnmobile dauerhaft entwendet, was einem Anstieg von 1,5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zu bedenken ist dabei jedoch auch, dass es seit 2019 auch deutlich mehr Neuzulassungen an Wohnmobilen und Caravans gab. Während 2019 82.292 Fahrzeuge neu zugelassen worden, waren es in den beiden Folgejahren knapp 107.000. Besonders betroffen sind Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, die aufgrund ihrer geografischen Lage nahe der Grenzen als Hotspots gelten.

In anderen europäischen Ländern ist die Situation ähnlich. In den Niederlanden wurden im Jahr 2021 mehr als 600 Wohnmobile und Wohnwagen gestohlen, in Belgien fast 200. Die meisten gestohlenen Wohnmobile und Wohnwagen gibt es in Deutschland mit knapp 2000 und Großbritannien mit etwa 4000 Fällen jährlich.

Die steigende Nachfrage nach Wohnmobilen und die damit verbundenen Lieferengpässe machen diese Fahrzeuge zu einem attraktiven Ziel für Diebe. Der Wiederverkauf von gestohlenen Wohnmobilen bietet den Dieben eine aussichtsreiche Möglichkeit, „gebrauchte“ Wohnmobile leichter an die zahlreichen Interessenten zu verkaufen.

Die wichtigsten Funktionen, die eine Alarmanlage mitbringen sollte 


1. Installation ohne Eingriff ins fahrzeugeigene CAN-BUS-System

Wenn eine Alarmanlage ohne Eingriff ins CAN-BUS System installiert wird, bedeutet das, dass keine Änderungen an der originalen Elektronik deines Fahrzeugs nötig sind. Das ist nicht nur sicherer für die Technik, sondern vermeidet auch mögliche Fehlermeldungen oder Komplikationen mit anderen Steuergeräten. Außerdem bleibt die Herstellergarantie unberührt, was dir bei neuen oder leasingfinanzierten Campern viel Sicherheit gibt. Eine externe Alarmanlage kann über eigene Sensoren arbeiten und ist somit unabhängig von den Signalen des CAN-BUS. Das reduziert das Risiko, dass Hacker oder andere Angreifer das Fahrzeugsystem manipulieren oder Sicherheitslücken ausnutzen. Auch bei Software-Updates des Fahrzeugs bleibt die Alarmanlage funktionstüchtig, da sie nicht von diesen Updates betroffen ist. So bleibt dein Camper gut geschützt, ohne dass du dir Sorgen um die empfindliche Bordelektronik machen musst. Diese Lösung ist besonders für Camper empfehlenswert, die langfristig flexibel bleiben und keine Risiken eingehen möchten.

2. Zuverlässige Funktion ohne Fehlalarme

Ein häufiger Kritikpunkt bei Alarmanlagen sind Fehlalarme. Eine hochwertige Anlage sollte präzise Sensoren besitzen, die zwischen echten Bedrohungen und harmlosen Bewegungen unterscheiden können, um unnötige Alarme zu vermeiden. In diesem Zusammenhang ist es auch essentiell, dass sich die Innenraumüberwachung deaktivieren lässt, wenn man sich im Fahrzeug befindet, ohne dass dafür gleich die gesamte Anlage inklusive Außenüberwachung ausgeschaltet werden muss. Denn wer will schon nachts von der eigenen Alarmanlage geweckt werden, nur weil man mal zur Wasserflasche greift oder Junior ins Bett der Eltern gekrabbelt kommt!?

3. Eine laute, durchdringende Sirene

Eine effektive Alarmanlage sollte über eine laute Sirene verfügen, die potenzielle Diebe abschreckt und die Aufmerksamkeit der Umgebung auf sich zieht. Eine Lautstärke von mindestens 100 Dezibel wird empfohlen.

4. Sicherung von Klappen und Dachluken

Neben den Türen sollten auch Klappen und Dachluken gesichert werden, da sie häufige Einstiegspunkte für Einbrecher darstellen. Sensoren an diesen Stellen erhöhen die Sicherheit erheblich.


5. Schutz gegen Replay-Angriffe

Ein Replay-Angriff ist eine spezielle Methode, bei der Diebe das Funksignal eines Schlüssels abfangen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abspielen, um das Fahrzeug zu öffnen. 

Das funktioniert, weil viele Serien-Funkschlüssel keine dynamischen Codes verwenden, sondern mit statischen Signalen arbeiten. Die Angreifer benötigen dazu lediglich einen Signalverstärker und -empfänger, die frei im Internet erhältlich sind. Besonders betroffen sind Fahrzeuge, bei denen das Funksignal bis zur Wohnungstür reicht – wie bei einem Camper, der direkt vor dem Haus parkt. 

Moderne Alarmanlagen erkennen solche Manipulationsversuche und blockieren den Zugriff, weil sie nicht auf das einfache Funksignal allein reagieren. Stattdessen kombinieren sie mehrere Sicherheitsabfragen, teilweise auch mit Bewegungssensoren und Türkontaktüberwachung. Der Schutz gegen Replay-Angriffe ist daher essenziell, um dein Fahrzeug zuverlässig gegen moderne, elektronische Diebstahlmethoden abzusichern. Ohne diese Funktion bleibt eine Alarmanlage lückenhaft und im Ernstfall wirkungslos.

6. Stromsparender Betrieb

Da Wohnmobile oft über längere Zeiträume stehen, ist ein stromsparender Betrieb der Alarmanlage essenziell, um die Batterie nicht unnötig zu belasten, aber auch um zu gewährleisten, dass die Alarmanlage immer einsatzbereit ist.

7. GPS-Ortung

Die GPS-Ortung bei modernen Alarmanlagen funktioniert über ein integriertes Ortungsmodul, das kontinuierlich die Position des Fahrzeugs per Satellit erfasst. Sobald ein Alarm ausgelöst wird oder das Fahrzeug unerlaubt bewegt wird, sendet das System die aktuellen Standortdaten über das Mobilfunknetz an dein Smartphone oder deinen Computer. Zusätzlich kannst du in Echtzeit mitverfolgen, wo sich dein Camper gerade befindet – auch im Ausland. Die Datenübertragung erfolgt dabei verschlüsselt, um Manipulationen zu verhindern. Manche Systeme erlauben dir auch, eine sogenannte “Geofence”-Zone einzurichten: Verlässt dein Camper diesen definierten Bereich, erhältst du automatisch eine Warnmeldung. So kannst du sofort reagieren, wenn ein Diebstahlversuch stattfindet. Auch wenn das Fahrzeug bereits entwendet wurde, hilft dir die GPS-Ortung dabei, es wiederzufinden – oft sogar schneller als mit herkömmlichen Methoden. In Kombination mit Bewegungs- und Türsensoren bildet die Ortung ein starkes Sicherheitsnetz für dein mobiles Zuhause.

Exkurs: Die Mercedes Sprinter Problematik 

Bei neueren Modellen des Mercedes Sprinter (ab Baujahr 2018) gibt es ein spezielles Problem: Die werkseitige Schließelektronik erlaubt es, das Fahrzeug über die serienmäßige Funkfernbedienung zu entriegeln, ohne dass dies im System als “gewollte Öffnung” erkannt wird. Das bedeutet, dass nachgerüstete Alarmanlagen, die an diese Fahrzeuglogik gekoppelt sind, den Einbruch unter Umständen nicht registrieren. Die Täter können das Fahrzeug öffnen, ohne einen Alarm auszulösen – obwohl die Türen korrekt geschlossen und verriegelt waren. Dieses Verhalten stellt ein Sicherheitsrisiko dar, da der eigentliche Schutzmechanismus ausgehebelt wird.

Hersteller wie Thitronik haben auf diese Problematik reagiert und spezielle Module entwickelt, die unabhängig vom originalen Funksignal arbeiten. Dadurch wird sichergestellt, dass die Alarmanlage ausschließlich über die Zusatzfernbedienung gesteuert werden kann, was Replay-Angriffe und unbemerkte Öffnungen verhindert. Camper-Besitzer mit Sprinter sollten bei der Wahl der Alarmanlage besonders genau hinschauen und sich für Systeme entscheiden, die diese Lücke bewusst schließen.

Wie sinnvoll ist ein zusätzlicher Gaswarner?

Ein Gaswarner ist für Butan- oder Propangase im Camper definitiv sinnvoll, weil Leckagen – auch wenn selten – lebensgefährlich sein können. Gerade bei Kochen und Heizen mit Gas ist eine undichte Leitung ein potenzielles Risiko. Der Gaswarner meldet frühzeitig austretendes Gas, sodass du sofort reagieren kannst, bevor es zu einer Explosion oder Vergiftung kommt. Bei “Betäubungsgas” oder angeblichen Angriffen mit Gas im Camper hingegen ist ein Gaswarner in unseren Augen eher eine überflüssige Panikmache. Tatsächlich gibt es keinen einzigen wissenschaftlich belegten Fall, bei dem Reisende im Camper mit Gas bewusstlos gemacht wurden. Chemisch betrachtet wäre so ein Angriff extrem aufwendig und gefährlich – auch für die Täter selbst. Trotzdem wird mit dieser Angst oft geworben, was eher eine Marketingmasche ist als eine reale Bedrohung. Daher: Für Gaskocher und Heizungen ja, für Panik vor Gasangriffen eher nein – das spart Geld und Nerven.

Und was bringt so eine Alarmanlage nun wirklich? 

Bei Einbrüchen kommt es auf Schnelligkeit und Heimlichkeit an - dem macht eine Alarmanlage definitiv einen Strich durch Rechnung. Besonders dann, wenn sich die Verriegelung nicht mehr einfach mittels Replay öffnen lässt. Leider gibt es keinerlei aussagekräftige Statistiken dazu, wie viele Diebstähle durch Alarmanlagen verhindert werden. Jedoch gilt bei diesem Thema die einfache Faustregel: je schwerer man es den Tätern macht, desto besser. Aus diesem Grund raten verschiedene Polizeistellen wie das LKA Niedersachsen Reisemobil-BesitzerInnen zum Einbau einer Alarmanlage.

Sei dir aber bitte trotzdem bewusst, dass egal wie viele Sicherheiten du einbaust, niemals ein absoluter, einhundertprozentiger Schutz bestehen kann. Deshalb ist es auch unanbhängig von der Alarmanlage wichtig, dass du ein paar einfache Sicherheitsmaßnahmen ergreifst:

  • Übernachte nicht an Autobahnraststätten
  • Achte darauf, welchen Eindruck der Stellplatz macht. Müll, Spritzbesteck und kaputte Flaschen können darauf hindeuten, dass es sich um eine unsichere Gegend handelt.
  • Meide nach Möglichkeit unbewachte urbane Stellplätze.
  • Such dir im Zweifelsfall Mit-CamperInnen - je mehr Personen “ein Auge haben”, desto sicherer.
  • Verhäng die Fenster, wenn das Fahrzeug verlässt. Niemand muss sehen, was es zu holen gibt.
  • Hör bei der Stellplatzwahl auf dein Bauchgefühl. Unser Unterbewusstsein ist ziemlich intelligent und nimmt oft Kleinigkeiten wahr, die wir nicht sofort explizit benennen können. 

Fazit

Alarmanlagen für Wohnmobile sind eine sinnvolle Investition in die Sicherheit von Fahrzeug, Hab und Gut. Die THITRONIK WiPro III safe.lock erfüllt alle genannten Anforderungen: einfache Installation, zuverlässige Funktion, Schutz gegen moderne Angriffsmethoden und zusätzliche Features wie GPS-Ortung. Bei VAMPER setzen wir auf diese Alarmanlage, da sie uns durch ihre durchdachte Technik und hohe Zuverlässigkeit überzeugt hat.

Wenn du also auf der Suche nach einer umfassenden Sicherheitslösung für dein Wohnmobil bist, ist die THITRONIK WiPro III safe.lock eine ausgezeichnete Wahl.

modulares Alarmsystem fuer Wohnmobile

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